Eine Ausstellung zum Thema Reisen mit Werken von: Ilona Mosimann, Prisca Wüst, Julian von Euw, Corina Schaltegger & Vera Leisibach, 2019, im Tat-Ort Luzern, Kuratiert von Vera Leisibach
Die Ausstellung «Reise-Dialog» präsentiert noch nie ausgestellte Werke, die sich mit dem Thema Reisen auseinandersetzten. Darunter versammeln sich fiktive Reisen, Reisen bei Mondschein, Reisen an den Strand mit Blick auf das Meer, Reise-Skizzenbücher und Reisetagebücher und filmische Reiseeindrücke. Die Werke treten in einen Dialog und die Besucher*Innen sind eingeladen sich in der Ausstellung auf eine mentale Reise zu begeben.
Prist Wüst beschäftigt sich in dieser Arbeit mit dem Investieren von Ressourcen, für Kunst oder für den Brotjob. Die Arbeit ist eine partizipative Installation, die Besucher*innen werden dabei aufgefordert sich Gedanken darüber zu machen wie sie ihre Zeit investieren und schlussendlich auch investieren wollen. Diese Arbeit stellt eine Meta-Ebene zur Ausstellungsthematik des Reisens dar. Reisen ist offensichtlich mit einer Investition von Lebenszeit und Geld verbunden.
Beschriftung der Arbeit in der Ausstellung: how many hours a day do you invest
A)…in art?
B)…in making a living?
C)…in making a living as an artist?choose any tool (chalke, sponge ore sponge with water) to sketch your today investment (one hour=one circle)
Idealerweise überlegen siech die Besucher*innen, im Tatort-Luzern, dies hauptsächlich Kulturschaffende, wie sie ihre Zeit momentan verbringen und in welchem Verhältniss dies zu ihrem Kunstschaffen steht. Es fällt auf, dass die drei Kategorien A) B) und C) nicht immer klar zu unterscheiden sind und auch nicht abschliessend beantwortet werden können. Gespräche an der Vernissage weisen darauf hin, dass viele Kulturschaffende hauptsächlich mit Option B) absorbiert sind und nur einen kleinen Teil in Option A) investieren. Die Frage nach der wie Option C) möglich werden könnte, bleibt zum Grossteil unbeantwortet. Schlussendlich hat diese Arbeit von Prisca Wüst bei vielen beteiligten Kunstschaffenden eine Reflextion ausgelöst, wie sie ihre Lebenszeit in Zukunft investieren möchten und was denn ihnen wirklich wichtig ist an ihrer Lebenszeit. Mehr Informationen zu Prisca Wüst.
Ilona Mosimann reist mit Skizzen und Tagebüchern und hält Alltägliches, auf den ersten Blick Unscheinbares fest. Ihre Zeichnungen und kurzen Erzählungen geben uns einen Eindruck von Erlebten auf Reisen. Es sind Situationen, die wir bestimmt alle so ähnlich kennen. Die Arbeit widerspiegelt schöne aber auch herausfordernde Momente des Reisens. Mosimann erzählt mit ihren Zeichnungen und Texten was ihr auffällt, raportartig, mit subtilem Humor und äusserst unterhaltsam.
Ilona Mosimann dokumentiert, dieses Mal fotografisch, bei Vollmond nächtlichen Spaziergänge, im Wald. Die subtilen Momente laden zum Träumen ein, die spezielle Lichtstimmung lässt Raum sich abstruse Szenarien ausdenken. Mehr Informationen zu Ilona Mosimann.
Vera Leisibach dokumentiert ständig unscheinbare Situationen in der Natur. Es sind Situationen, die ihr im Alltag, oder auf Reisen, aufgrund ihrer speziellen Lichtstimmung, Farbigkeit oder Ruhe auffallen. Es sind Augenblicke, die sie für kurze Zeit in ihren Bann ziehen, doch so schnell sie auftuchen, verflüchtigen sie sich auch wieder. Vor allem im Alltag werden jene Momente scheinbar von niemandem mehr wahrgenommen, vielleicht weil sie so subtil sind, oder uns unwichtig erscheinen, oder weil wir ständig mit anderem beschäftigt sind. Weil wir unseren Alltag im Kopf durchplanen, was wir alles noch machen müssen, oder wir sind mit unseren Handys beschäftigt.Vielleicht sind wir so mit uns selber beschäftigt, dass jene Unscheinbare, Momente im Gewirr unserer Gedanken völlig untergehen und wir es nicht mehr schaffen uns darauf zu konzentrieren. In der Hoffnung, diese Momente, besser abspeichern zu können und sie zu sammeln, sie festzuhalten, werden jene unwichtigen Momente von Leisibach, mit der Handykamera festgehalten. Über Jahre hinweg entsteht so ein stetig wachsendes Filmarchiv. Für die Ausstellung “Reise Dialog” zeigt sie erstmals einen Ausschnitt ihres Film-Archives. In der Arbeit werden die Betrachter*innen dazu eingeladen, den Alltag für einen kurzen Moment zu vergessen und sich den Reiseeindrücken hinzugeben.
Corina Schaltegger ist eine passionierte Reisende. Mit Aquarellpapier und Kasten, schlendert sie umher und hält Momente fest. In dieser Serie, in der sie verschiedene Szenen mit Blick auf Gewässer aquarelliert verwendet sie jeweils das Wasser vor Ort für ihre Aquarelle.
Eine weitere Passion von Schaltegger ist Kochen und Essen. Beim Reisen dokumentiert sie auf Packpapier ihr Proviant. Mehr Informationen zu: Corina Schaltegger.
Julian von Euw beschäftigt in dieser Arebit mit fiktiven Realitäten oder eben mit fiktiven Reisen. Er porträtierte Freunde als fiktive Figuren, teils von Fantasy Literatur oder fiktiven Figuren in denen sie sich die Porträtierten in einer Traumwelt hineinversetzen.