In Zusammenarbeit mit Patric Fasel
Ein ortsspezifische Rauminstallation
2012
Als wir vor einem Jahr im „Buichärhuis“ arbeiteten, waren wir v on der Stimmung seines Innenraums fasziniert. Von diesem Moment an war für uns klar, dass wir hier eine Rauminstallation schaffen möchten. Wir transportierten Material, das wir über Jahre hinweg gesammelt hatten, ins Lötschental und arbeiteten dort vor Ort. Im Vorfeld überlegten wir uns, in welche Richtung unsere Installation gehen könnte. Von vornherein war uns klar, dass wir die etwas kuriose Stimmung des Raums verstärken möchten. Einerseits wollten wir auf die Atmosphäre eingehen, andererseits auf die vorhandenen seltsamen Einrichtungen; wie zum Beispiel einen Eisenhaken mit Kurbel, der vermutlich zum Schlachten diente oder einen alten Ofen mit eingebautem Wasserhahn. Die mitgebrachten Arbeitsmaterialien lassen sich in zwei Kategorien einteilen: Tierschädel und Elektroschrott. Durch den Einbau dieser Materialien ist der Raum Bestandteil unserer Installation geworden.
Die Tierschädel sind für uns ein Symbol für die Jagd, aber auch für die alpinen Traditionen. Hier oben scheint die Zeit stillzustehen. Der Raum des „Buichärhuis“ wird noch immer zum Schlachten von Wild genutzt. Manche der Trophäen haben wir ironisierend umgedeutet. Den Elektroschrott entnahmen wir Geräten, die wir tagtäglich benutzen: Laptop, Telefon, Radio, Harddrives, Plattenspieler, usw. Beim Demontieren der Geräte werden die Einzelteile rätselhaft, sinnfrei, und wir haben keine Ahnung, wie diese funktionieren. Der Schrott steht für die Technifizierung des Alltags, von der wir abhängig geworden sind. Tierschädel und Elektroschrott treffen in diesem Raum als starke Gegensätze aufeinander. Wir haben die beiden Elemente kombiniert und daraus neue Gerätschaften und Objekte geschaffen, deren Zweck nicht eindeutig festzulegen ist. Man darf rätseln, ob es Kommunikationsmittel, Putzmaterial, Uhren, Kalender, Haustiere oder Einräder sind oder einfach „nur“ Kostbarkeiten, die gehütet werden. Wir wollten die Rätsel der hier vorhandenen Einrichtungen weiterspinnen und auf die Spitze treiben.